Reinhold Rehs

deutscher Jurist und Vertriebenenpolitiker; bis 1969 SPD, dann CDU; Präsident des Bundes der Vertriebenen 1967-1970; MdB 1953-1969

* 12. Oktober 1901 Klinthenen/Krs. Gerdauen/Ostpr.

† 4. Dezember 1971 Kiel

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 51/1971

vom 13. Dezember 1971

Wirken

Reinhold Rehs wurde am 12. Okt. 1901 in Klinthenen /Kreis Gerdauen in Ostpreußen als Sohn eines Hauptlehrers geboren. Er entstammt einem alten protestantischen Kantorengeschlecht, das seit der Vertreibung der Hugenotten aus Frankreich in Ostpreußen ansässig war. Nach dem Besuch des humanistischen Friedrichsgymnasiums in Königsberg studierte er dort und in Heidelberg Rechtswissenschaften. In der Burschenschaft Gothia war R. aktiv. Nach zwei Jahren journalistischer Tätigkeit an der deutsch-nationalen "Ostpreußischen Zeitung" in Königsberg (1923-24) legte er die beiden juristischen Staatsexamen ab, wurde 1925 Hilfsrichter und ließ sich 1928 als Rechtsanwalt in Königsberg nieder. Unter seinen Klienten waren viele "Stahlhelmer", aber auch Reichsbannerleute und Sozialdemokraten.

Kurz vor Kriegsausbruch 1939 wurde R. zum Luftschutzwarndienst einer Sonderformation der Luftwaffe eingezogen. 1944 bis zum Zusammenbruch der Front in Ostpreußen war er Leiter des Luftschutzwarnkommandos Danzig. Im Febr. 1945 wurde er noch schwer verwundet und im Lazarettzug nach Schleswig-Holstein transportiert. Ab Aug. 1945 arbeitete er dann als Referent und Justitiar beim Landesarbeitsamt in Kiel. 1948 trat ...